Andy Warhol Ausstellung

Die Ausstellung „Andy Warhol“ (14. Mai bis 18. September) präsentiert insgesamt 77 „Prints“ des berühmtem amerikanischen Pop Art-Künstlers aus den Jahren 1954 bis 1987. Viele davon werden in der Schau in Münster erstmalig öffentlich ausgestellt. Der Besuch der Ausstellung am 28. Juni war in vielfacher Hinsicht ein Genuss für die rund dreißig teilnehmenden CC-Mitglieder. Präsidentin Michaela Heuer hatte die Veranstaltung organisiert. Die sachkundige Führung durch die international begeistert aufgenommene Ausstellung gab den Mitgliedern tiefe Einblicke in das Werk von Andy Warhol, und weiter war es ein Erlebnis, weil die Führer interessante Bezüge zu anderen Toppkünstlern und Kunststilen seiner Zeit überbrachten, die niemals ohne Anleitung so klar hätten herausgearbeitet werden können. Allerdings waren es quasi zwei völlig verschiedene Führungen, die von den beiden hervorragenden Führern, Inge Milkowski und Dr. Alfred Pohlmann, den zwei Gruppen von CC- Mitgliedern präsentiert wurden. Inhalte, Schwerpunkte und Duktus unterschieden sich auf hohem Niveau diametral voneinander. (Ich vermag das als Fotograf, der mehrfach die Gruppen und FührerInnen wechselte, annährend zu beurteilen.) Warhol prägte mit seinem speziellen Stil, der aus der Druckgrafik kam – er war gelernter Werbe- und Gebrauchsgrafiker – einen ganz neuen Kunststil, der die Kunst der 50iger und 60iger Jahre in den USA und Europa revolutionierte. Begeistert nahmen die Galerien der neuen Welt seine Werke auf und rissen sich um seine Werke – obwohl gerade die versnobten Kunstkreise damals seine Kunst als langweilig verurteilten – und sorgten für einen raschen und sehr steilen künstlerischen wie wirtschaftlichen Aufstieg. Er schaffte es, sich selbst durch seine Arbeiten, Auftritte und Interviews sowie seine Filme zur Marke zu stilisieren. Mit seiner Form der Kunst durch Wiederholung und seinen markanten Auftritten wurde er bald zum Muster eines Business Künstlers. Für Ihn gab es keine Grenze zwischen Kunst und Kommerz. Ja, er perfektionierte diese Art der Kunst so weit, dass er die Richtung vorgab und seine Assistenten seine Werke zu Massenkunst machten. Reproduzierbarkeit war für Ihn kein Makel, sondern Kunst at its best. Den Schwerpunkt der Ausstellung bilden Porträts von Stars und Prominenten der 1950er- bis 80er-Jahre; darunter neben Marilyn Monroe auch weitere Hollywoodstars wie Liz Taylor, Jane Fonda, Grace Kelly und Ingrid Bergmann, sowie Figuren aus der New Yorker High Society wie Caroline von Monaco und Liza Minelli. Warhol porträtiert im gleichen Stil aber auch Staatsmänner und -frauen wie Lenin, Mao Zedong und Königin Elisabeth II. sowie Persönlichkeiten aus der (deutschen) Geschichte, z.B. Johann Wolfgang von Goethe und Ludwig van Beethoven. Vollständig wird die Bildserie Flash – November 22, 1963 aus dem Jahr 1968 präsentiert, die die Ermordung von John F. Kennedy zum Thema hat. Ein weiterer Schwerpunkt sind die Paraphrasen auf Meisterwerke der Kunstgeschichte, denen sich Warhol Mitte der 1980er-Jahre intensiv in seinen Druckgrafiken widmet: Gemälde wie Die Geburt der Venus von Sandro Botticelli, Die Verkündigung von Leonardo da Vinci und den Schrei von Edvard Munch adaptiert er in seinem unverkennbaren Stil. Der Besuch hat bei allen Teilnehmenden nachhaltige Eindrücke hinterlassen, die beim anschließenden Besuch im Cafe Monsieur P durch angeregte Gespräche noch vertieft werden konnten. Ein wahrlich gelungener Besuch im Picasso Museum, das als wunderbares Haus ohnehin immer wieder einen Besuch wert ist.