Die LBS

Der April hatte sich beim Wetter am 10 Mai noch nicht verabschiedet, Regen, Wind und Sonnenschein waren an diesem Tag in einem bunten Mix dominant. Das aber störte eine Gruppe von Mitgliedern des Civilclubs nicht, der von Mathias Pape ausgesprochenen Einladung zur Besichtigung des Gebäudes Westdeutschen Landes- bausparkasse an der Himmelreichallee und der damit verbundenen Kunstsammlung zu folgen.

Und so traf man sich gegen 15.15 Uhr zunächst bei Sonnenschein, der sich aber sehr schnell in einen kleinen Regenschauer wandelte, vor dem Haupteingang des so auffälligen Gebäudes der LBS am Aasee. Mathias Pape, bis vor 3 Jahren noch Mitarbeiter der Presseabteilung des Unternehmens, heute Mitglied des Civilclubs, führte in einem kurzen Vortrag in das vorgesehene Programm ein.

Die LBS, seit 1929 in dem Gebiet des heutigen NRW tätig, ist die zweitgrößte von neun im Sparkassenverbund tätigen Landesbausparkassen. 650 Mitarbeiter im Innendienst und rd. 1500 Mitarbeiter in den 90 Kunden-Centern in NRW unterstreichen die Bedeutung des Unternehmens für das Land NRW. Immerhin ist jeder 8. NRW-Bürger Bausparer bei der LBS. Die Bedeutung der LBS für das Wirtschaftsleben in NRW drückt sich schon in dem außergewöhnlichen Gebäude am Aasee aus. Es ist von dem damaligen Chef der Landesbank Ludwig Poullain angestoßen und die Planung des so signifikanten Gebäudes dem münsterischen Architekten Prof. Harald Deilmann übertragen worden. Gebaut wurde es ab 1969 in mehreren Bauabschnitten bis 1974.

Bei der Einweihung wurde unterstrichen, dass das Gebäude selbst bereits als Kunstwerk der sechziger und siebziger Jahre zu werten ist. Dem entspricht die gezielte Ergänzung mit bedeutenden Kunstwerken der Zeit im Innen- wie im Außenbereich. Im Ergebnis war es das Konzept von Prof. Harald Deilmann und Otl Aicher, der die Inneneinrichtung mit bestimmt hat, das Haus, die Einrichtung und die Kunst zu einem Gesamt-kunstwerk zu formen, das in ein harmonisches und das Gebäude unterstreichendes großflächiges Grundstück eingebettet ist. Im Weiteren konnten sich die Teilnehmer von der Um- setzung dieser Pläne und den Ergebnissen überzeugen.

Mathias Pape führte die Gruppe zunächst unter dem Regenschirm über das großzügig gestaltete Grundstück zu dem imposanten Kunstwerk des international bekannten und gefragten Künstlers Henry Moore mit der Bezeichnung Large Vertebrae. Nach diesem die Außenfläche dominierenden Kunstwerk ging es zu einem weiteren auffälligen Werk des im In- und Ausland tätigen deutschen Künstlers Heinz Mack, eine Stele kombiniert mit einer einschaltbaren Wasserfontaine. Das Regenwetter verhinderte das aber.

Im Außenbereich waren noch zwei weitere Skulpturen zu besichtigen, die Funktionsskulpturen von Friedrich Gräsel und die 12 Taten des Herakles von Bernhard Kleinhans.Ohne Regen ging es weiter in die Innenräume, die sich in der Gestaltung trotz der funktionellen Ausrichtung ganz an das Gesamtkonzept anlehnen. Die durchkonstruierte Gestaltung der Innenräume wird ergänzt durch eine Vielzahl von Kunstwerken aus der Zeit der sechziger bis achtziger Jahre. Sie alle sind nicht als Solitär zu verstehen, vielmehr als integrierte Bestandteile eines in sich geschlossenen Gesamtkunstwerks. Sie alle aufzuzählen ginge hier zu weit, aber Künstler wie Vasarely, Kelly, Luther, Uecker, Bonato, Piene, Agam und Stel- la sind qualitative Markenzeichen eines gelungenen Gesamtkonzepts.

Für die beeindruckende Führung durch das Haus der LBS mit den umfassenden Erläuterungen dankte die Gruppe dem Initiator und lebhaften Berichterstatter Mathias Pape. Ein Teil der Besuchergruppe konnte das Gesehene noch bei dem abschließenden Treffen im Café Himmelreich vertiefen. ALEXANDER MALWITZ