Hoffnung auf Frieden
Hoffnung auf Frieden
Ernst blickten die porträtierten Gesandten – darunter der 14-jährige spätere Sonnenkönig Ludwig XIV. – auf die fünfzehn CC-Mitglieder herab, die sich am 12. Oktober im Friedenssaal des Rathauses versammelt hatten. Die Gruppe wurde empfangen von Frau Bürgermeisterin Stähler, die über die Aktivitäten der Stadt Münster aus Anlass des 375. Jahrestages des Frie- densschlusses am Ende des 30-jährigen Krieges berichten sollte.
Zu diesem Friedensschluss war es erst nach fünfjährigen Verhandlungen gekommen. Zunächst vermittelte Frau Stähler einige Informationen zum historischen Hintergrund dieses Ereignisses und erklärte die Einrichtung des Saales: die Holzvertäfelung mit den Schränken für die Konferenzteilnehmer, die Gerichts- schranke vor dem Kamin, den Goldenen Hahn (zur Erinnerung an einen Hahn, der die Bürger Münsters vor dem Hungertod bewahrt haben soll) u.a. Die gusseiserne Ofenplatte am Kamin zeigt ein Kissen mit einem Zepter. Wir sehen drei Tauben mit einem Ölzweig, die noch einmal die große Bedeutung dieses Raumes hervorheben, damit an den Westfälischen Frieden erinnern und allgemein die Bedeutung von Frieden in der heutigen Zeit betonen.
Danach erläuterte Frau Stähler die Art und Weise des Umgangs mit dem aktuellen Jubiläum. Im Vergleich zur 350-Jahr-Feier vor25 Jahren soll alles weniger pompös ablaufen, gerade auch angesichts der gegenwärtigen politischen Weltlage. Die Stadtgesellschaft ist beteiligt, auch Schulen und Kindergärten werden an den Aktionen teilnehmen. Am Abend des 24. Oktober schließt „Longing for Peace“ das Programm zum Westfälischen Friedensschluss ab. In Form einer Licht- und Toninstallation auf dem Prinzipalmarkt wird hier der Sehnsucht nach Frieden emotional Raum gegeben. Der Hamburger Lichtkünstler Michael Batz hat ein eigenes Programm entwickelt, zu dem internationale Musiker Klänge und Melodien beisteuern. Die Open-Air-Veranstaltung ist öffentlich und frei zugänglich.
Im Anschluss überreichte Herr Loos im Namen des CC Frau Stähler einen Blumenstrauß und dankte für ihre mit viel Beifall bedachten Ausführungen. Er äußerte die Hoffnung, dass trotz aller kriegerischen Gewalt dennoch eine Entwicklung in Richtung Frieden erreicht werden könnte. Herr Loos war sichtlich gerührt, denn er, der schon viele Male Israel besucht hat, musste soeben eine geplante Reise in das Land absagen. Der Abend klang aus mit einem gemütlichen Essen nebenan bei „Stuhlmacher“, mit westfälischen Köstlichkeiten und vielen angeregten Gesprächen. MANFRED LAUFFS